Samstag, 30. September 2017

Cacabelos nach Trabadelo

Tag 24 (20km)


Diese Nacht war eine schlechte, gefühlt habe ich fast nicht geschlafen. Obwohl es ein dreier Zimmer ist, keiner geschnarcht hat und es im Zimmer ruhig war. In der gesamten Unterkunft und drumherum war eine generelle Unruhe bis weit nach Mitternacht.
Unterwegs
Ich mache mich fertig und gehe um sieben nach unten um zu frühstücken, es gibt Café con letche, O-Saft und Toast mit Butter und Marmelade. Bevor ich losgehe hole ich die Regenklamotten im Rucksack nach oben, da der Wetterbericht meint es könnte heute regnen. Halb acht, noch dunkel und los geht's zum inzwischen 24. Tag auf dem Jakobsweg. Für heute habe ich ein kurzes Stück geplant, über "Pieros", "Villafranca del Bierzo" und "Pereje" nach "Trabadelo". Noch in der Dunkelheit verlasse ich "Cacabelos", der Weg führt auf der Hauptstraße erst ein Kilometer bergauf, bevor er dann in die Weinberge abzweigt. Dort geht es für 7km weiter bis "Villafranca del Bierzo". Es ist ziemlich bewölkt und trüb heute morgen, aber es regnet nicht. Am Ortsende muss ich mich dann entscheiden ob ich entlang der gefürchteten Straße weiterlaufe oder über die Höhe gehe. Die Entscheidung fällt auf die Straße, weil ich gerne mit eigenen Augen sehen will wie schlimm das Ganze wirklich ist.
Unterwegs
 Zunächst führt der Weg auf einer Straße bis zur Einmündung in die Schnellstraße. Dort ist der Jakobsweg ein Asphaltstreifen, getrennt von der Strasse durch eine halbhohe Betonmauer. Hinzu kommt noch nebenan eine Autobahn .. aber das Ganze ist halb so schlimm wie beschrieben und ist ganz gut zu laufen. Wobei es jetzt Samstag Vormittag ist und der Verkehr sich auch deswegen vielleicht in Grenzen hält. Knapp drei Kilometer geht es auf diesem Seitenstreifen entlang bis der Weg nach rechts in eine kleine Seitenstraße abbiegt und nach weiteren 500 m den kleinen Ort Pereje erreicht. Mitten im Ort mache ich an einer Bar die erste Pause des Tages. Es ist zwar noch vor elf, aber da heute die geplante Strecke rund 10km kürzer ist als die Tage zuvor ist das genau die richtige Zeit. Von hier sind es nur noch 6km zum heutigen Ziel, also mache ich eine ganz ausgiebige Pause, bei Café con letche und Tortilla (Rührei und Kartoffeln).
Weg neben der Schnellstraße
Anschließend geht es noch ein kurzes Stück weiter neben der Schnellstraße bevor der Weg nach Trabadelo abzweigt. Dort komme ich um eins an. An einem kleinen Supermarkt hole ich erst Wasser und noch ein paar Kleinigkeiten welche zu Ende gehen wie Deo, Duschbad usw. Auf einer Bank vor dem Markt genieße ich noch lange Zeit die Sonne, die inzwischen scheint nachdem sich die Bewölkung aufgelöst hat. Hier im Ort habe ich mir für die Nacht ein Zimmer gebucht, nach den schlechten Erfahrungen mit Herbergen habe ich mich entschieden öfters ein Zimmer zu nehmen. Nach einer längeren Suche finde ich dann auch das Hostel, Google-Maps hat mich etwas im Stich gelassen bei der Suche. Nachdem ich mein Zimmer habe und die übliche Prozedur erledigt habe fange ich an zu schreiben. Gleich werde ich noch etwas rausgehen, die Beine vertreten .. also nicht wirklich, ich will nochmal zum Markt, Wasser und Proviant für morgen holen und dann muss ich mir konkrete Gedanken machen wie ich die verbleibende Strecke einteile. Ich habe mich entschlossen am Montag in einer Woche in Santiago de Compostela zu sein (ich will nicht Sonntags dort sein), also habe ich für die verbleibende Strecke (rund 180km) genügend Zeit. Die darauf folgende Woche noch nach Finisterre und am übernächsten Wochenende die Heimreise antreten.
"SO SCHNELL GEHTS, SCHON DENKE ICH ÜBER DAS ENDE NACH"

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