Dienstag, 12. September 2017

Los Arcos nach Logroño

Tag 6 (29km)


Heute Nacht habe ich nicht so toll geschlafen und nach dem Aufwachen merke ich schon das mein Hals weh tut und auch entzünden ist. Aber dadurch lass ich mich erst Mal nicht stören und gehe runter mich frisch machen, wieder nach oben um mich an zuziehen und dann wieder runter zum Frühstück. Da es ziemlich beengt ist, und dazu schon Viele unterwegs sind auf den Treppen und Fluren ist das viele Rauf und Runter schon die erste kleine Herausforderung des Tages.
Rucksack-Transport
Frühstück ist nichts besonderes, bis auf das selbstgebackene dunkle Brot (die Betreiber sind Österreicher) das eine willkommene Abwechslung zum Baguette ist. Nach dem Frühstück versorge ich noch schnell die Füße und packe meinen Rucksack. Unten im Eingangsbereich der Herberge, beim Schuhe anziehen fallen mir die ganzen Rucksäcke auf, alle fein säuberlich beschriftet. Nach dem ich frage, erklärt mir der "Chef" das es einen Rucksack-Transfer zur nächsten Herberge gibt der immer öfter genutzt wird.. hauptsächlich der Gäste aus Übersee. Ok, ich denke mir meinen Teil, aber ein leichtes Kopfschütteln kann ich mir dennoch nicht verkneifen. Nach den ersten Metern halte ich noch an einem kleinen Geschäft und hole mir Wasser um meinen Vorrat aufzufüllen.. dann bin ich "back on the track".  Mein Weg nach Logroño führt über Sansol, Torres del Rio und Viana. Wetter ist zum Laufen ideal, leicht bewölkt und um die 15 Grad. Meine Füße machen auch gut mit so das ich auf dem ebenen und guten Weg flott Unterwgs bin. Zwischendurch sind ein paar kleine Steigungen und Gefälle, welche mich aber nicht ausbremsen. Hier komme ich auch an der Stell vorbei, an der viele Pilger einen Steinturm bauen.
Steintürme am Weg
Etwa zwei Kilometer weiter erreiche ich eine Anhöhe von der aus man bereits das noch rund 14km entfernte Logrono sehen kann. Ab hier geht es überwiegend abwärts und es geht flott weiter, bis Viana. Hier ist ein Volksfest zu Gange in dem es wohl um den Stierkampf geht. Später wird mir noch erzählt, das gestern hier Stiere durch die Stadt getrieben wurden, so wie man es von Pamplona kennt. Davon sehe ich nichts mehr, heute ist wohl der Tag der Kleinen. Trotzdem gehe ich weiter auf mein Ziel Logrono zu, welches noch gute acht Kilometer entfernt liegt. Und wie bisher jeden Tag ziehen sich diese letzten Kilometer in die Länge. Um halb zwei erreiche ich Logrono, die Stadt selbst kenne ich bereits von einem "Business-Trip" vor 18 Monaten, bei dem mir die spanischen Kollegen vieles gezeigt haben. Am Stadteingang ist ein Brunnen um die Füße zu Baden. Dieses Angebot kann ich einfach nicht abschlagen. Von hier aus gehe ich zur heutigen Herberge, dem Aubergue Albas, unterwegs hole ich mir noch ein Eis.
Kinder beim Stierkampf in Vienna
In der Herberge dusche ich schnell, und da es noch früh ist mache ich auch noch Wäsche. Eine Waschmaschine voll kostet 3,50 €, Trockner brauche ich nicht, da es inzwischen sehr warm geworden ist. Da es hier Wäscheleinen gibt, hänge ich die Wäsche auf, die wird bis heute Abend trocken. Dann gehe ich noch schnell raus und hole mir in der Apotheke Halstabletten, und da ich noch nichts gegessen habe wird das auch noch schnell erledigt. Ich habe keine Lust mich irgendwo hinzusetzen und sehe gerade ein Dönerstand. Also gibt's heute einfach Mal ein Döner..warum nicht. Jetzt ist es schon Zeit um zurück zu gehen, schließlich muss ich noch die Wäsche fertig machen und alles für morgen vorbereiten ... und noch meinen Blog schreiben. Wenn ich hier gleich fertig bin, ist der jetzt schon wieder lange Tag zu ende für mich.
"PILGERN OHNE RUCKSACK GEHT WOHL AUCH, MUSS ABER NICHT SEIN"

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