Mittwoch, 6. September 2017

Mit dem Zug von Bayonne nach St.-Jean-Pied-de-Port

Anreise Teil 2


Ich war erstaunt wie lange ich geschlafen habe hier im Hotel in Bayonne. Es ist schon kurz vor halb acht als ich aufwachte. Es ist bemerkbar das es hier, über tausend Kilometer westlich von zu Hause morgens später hell wird. Draußen ist es noch richtig dunkel und es regnete auch leicht. Deshalb lasse ich mir auch viel Zeit fürs Aufstehen und Duschen. Meinen Rucksack packe ich auch nochmal neu. Wahrscheinlich dauert es noch einige Tage bis da etwas Routine einkehrt und ich mich an das Leben aus dem Rucksack gewöhne. Gegen zehn mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof (Gare de Bayonne).
Gare de Bayonne
Dort habe ich noch genügend Zeit bevor um 12:01 der Zug nach SJPdP fährt. Zuerst hole ich meine schon gebuchte und bezahlte Fahrkarte aus dem Automat, was überraschend problemlos funktioniert. Bei der Buchung über www.goeuro.com habe ich nur einen Code bekommen. Den und meinen Namen muss ich eingeben und schon spukt der Automat mein Ticket für 10 € aus. Dann gibt es noch ein Café Latte und ich gehe zum Bahnsteig. Als der Zug dann losfährt ist er gestopft voll, und jeder hatte einen großen Rucksack dabei. Es ist ein reiner "Pilger-Zug" :-) . Die Fahrt dauert eine gute Stunde und bei der Ankunft ist erst Mal regen. Also packe ich erst Mal die Regenjacke und den Regenschutz für den Rucksack aus bevor ich mich auf den Weg in die Stadt mache. Bis ich soweit  bin hat sich die Menge schon aufgelöst. Der erste Weg geht zum Pilger-Büro, den ersten Stempel holen und die letzten Informationen. SJPdP ist ein sehr schönes Städtchen das sich lohnt etwas genauer anzuschauen. Da zu den ganzen Pilgern auch noch jede Menge Tagestouristen hinzukommen ist es sehr voll. Viele alte, enge Gassen mit schönen Rundbogen-Brücken gibt es hier zu bestaunen. Die ganzen Geschäfte sind natürlich auf den Pilgertourismus ausgelegt und man bekommt neben den Sachen welche vielleicht vergessen wurden auch jede Menge unnützen Ramsch. Glücklicherweise habe ich hier schon vor Wochen eine Herberge gebucht und muss mich darum heute nicht kümmern.
Auberge du Pelerin
Die private Herberge liegt gleich neben dem Pilger-Büro und hat mehrere sechs-Bett Zimmer. Heute Nacht sehr international, ein Ehepaar aus Toronto, Peggy aus Taiwan mit Ihrer Freundin aus Japan und halt ich. Das letzte Bett war noch nicht belegt als ich vorher runter bin. Weiter ist hier noch ein ganzer Trup Amerikaner oder Australier. Hier scheint sich wirklich die ganze Welt zu treffen um zu pilgern. Beim umherschlendern durch SJPdP sind alle Sprachen zu hören, und das nicht nur von Pilgern. Hier kommen auch Busweise gewöhnliche Touristen an um sich das Städtchen anzuschauen.
Und morgen geht es dann "richtig" los. Die erste Etappe führt für rund 27 km über die Pyrenäen nach Roncesvalles. Der Wetterbericht sieht vielversprechend aus, kein regen und die Temperaturen um die 20 Grad.. das passt. Das Herbergs-Leben beginnt um sechs morgens und ich möchte rechtzeitig hier los. Aber auch nicht zu früh, da es hier, wie schon erwähnt, erst gegen halb acht hell wird. Also werde ich mich jetzt brav hinlegen und versuchen zu schlafen, zudem habe ich auch Kopfschmerzen, die morgen hoffentlich verschwunden sind so das es dann voll motiviert losgehen kann.
"INTERNATIONALES, FRIEDLICHES ZUSAMMENSEIN IST NICHT SCHWER"

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