Montag, 18. September 2017

Cardenuela Riopico nach Tardajos

Tag 12 (26km)


Heute Morgen bin ich fix und fertig, gefühlt habe ich überhaupt nicht geschlafen. Obwohl das Viererzimmer nur mit drei Mann belegt ist, war leider einer dabei der die ganze Nacht furchtbar geschnarcht hat. Eduardo, ein Spanier aus Barcelona den ich schon vor Tagen kennengelernt habe war der zweite Geschädigte dieser Nacht. Aber lässt sich nicht ändern, wir machen uns fertig und gehen noch schnell runter in den Gemeinschaftsraum um zu Frühstücken, was hier im "Selfservice" organisiert ist. Es gibt ein Kaffeeautomat und einen gefüllten Kühlschrank, so kann sich jeder sein Frühstück selbst machen. Ist auch kein Problem, wenn uns nicht die zweite Katastrophe dieses noch jungen Tages treffen würde ... der Kaffeeautomat ist kaputt, also kaum geschlafen und kein Kaffee.
Burgos
Trotz dieses misslungenen Start in den Tag laufe ich um halb acht los. Heute geht es durch Burgos und dann so weit wie ich Lust habe bzw. es die Füße erlauben. Von hier bis ins Zentrum sind es 12km, ausschließlich entlang der Strasse. Nach ca. 3km erreiche ich schon den Flughafen, überquere eine Brücke und erreiche das Industriegebiet von Burgos. Hier geht es dann für gute 8km, entlang an einer vierspurigen Strasse durch Fabriken, Firmen und anderen Gewerbebetrieben. Überhaupt nicht schön zu laufen und ich bin froh das es noch so früh ist, die "Rush-Hour" hält sich noch in Grenzen. Um halb zehn habe ich dieses riesige Industriegebiet hinter mir und erreiche Burgos selbst. An einem ATM hole ich noch schnell Bargeld und mach weiter mit der "Schnitzeljagt" auf die gelben Pfeile und Muschelzeichen, hier oft schwer zu finden. So groß hatte ich mir Burgos nicht vorgestellt, denn es zieht sich lange hin bis ich an der Kathedrale bin. 
Kathedrale von Burgos
Dort mache ich nur kurz halt, denn ich fühle mich überhaupt nicht wohl in der städtischen Hektik und will schnell wieder raus. Weiter geht's durch eine grossen Park zum ebenfalls riesigen Universitätsgelände durch welches ich auch noch durch muss. Jetzt kommt noch ein Sportgelände und dann habe ich es auch schon geschafft, inzwischen ist es kurz nach zwölf, also über vier Stunden durch Industriegebiet und Stadt. Als nächstes muss ich jetzt noch Eisenbahn, Schnellstraßen und Autobahnen hinter mich bringen, welche um Burgos herumführen. Hier ist der Weg aber sehr schön gelegt, mit vielen Brücken und Unterführungen und auch viel grün so das man die ganzen Straßen zwar hört, aber kaum sieht. Der nächste Ort welcher jetzt vor mir liegt ist Tardajos in etwa 3km. Da meine Beine, Füße und weitere Probleme sich schon wieder deutlich bemerkbar machen entschließe ich das dies auch mein Endpunkt für heute sein soll. Am Ortseingang folge ich dem Hinweisschild zur privaten Herberge "La Fabrica", welche etwas außerhalb liegt. Dort bekomme ich einen Platz für die kommende Nacht. Nachdem ich mich etwas frisch gemacht habe laufe ich nochmal in den Ort, etwas essen und mich auch etwas umschauen. Besonders schön ist der Ort nicht und hätte ich nicht hier heute die Unterkunft... wäre es einer von vielen am Jakobsweg.
Das Wetter heute, welches ich ganz vergessen habe zu erwähnen war anfangs sehr bewölkt, aber nicht mehr ganz so kalt wie an den Tagen zuvor. Ab Mittag kam dann die Sonne zum Vorschein und es wurde angenehm warm. Weiteres kleines "Highlight" des Tages war das Überschreiten der 300km ein Stück nach Burgos.
"SCHLAFLOS UND KEIN KAFFEE,  DENNOCH KEIN SINNLOSER TAG"

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