Donnerstag, 28. September 2017

El Ganso nach Riego de Ambros

Tag 22 (27km)


Nach einer nicht besonders guten Nacht komme ich um halb acht los. Heute führt mich der Weg über "Rabanal del Camino", "Foncebadon" und "El Acebo" nach "Riego de Ambros".
Wasserstelle
Heute ist endlich, nach dem tagelangen "eben geradeaus gehen", ein richtiger "Bergwander-Tag". Das liegt mir wesentlich besser als stundenlang auf einem schnurgeraden Schotterweg durch eine eintönige Landschaft zu wandern. Wobei ich diese Erfahrung keineswegs missen will. Bis "Foncebadon", was ein richtiges Bergdorf (1400m) ist, steigt der Weg ständig an, erst gemächlich und gegen ende mehr und mehr steil. Das Dorf besteht aus einigen Herbergen und einer Alm, so richtig mit Kühen die Glocken um den Hals haben. Ich fühle mich um ein paar Wochen zurückversetzt, in den Urlaub in Südtirol. Etwa 2km weiter komme ich zum "Cruz de ferro", einer der symbolträchtigsten Punkte des Jakobswegs. Über einem gewaltigen Steinhaufen erhebt sich ein 5m hoher Eichenstamm, der an seiner Spitze das Eisenkreuz trägt.
Cruz de Ferro
Es ist kurz vor elf, also eine gute Zeit dort meine "Brunch" zu machen. Ich setze mich ein Stück neben dem Kreuz gemütlich auf eine Bank und esse, trinke und entspanne. Heute gibt's selbstgemachtes Salami-Baguette, habe ich mir gestern Abend noch besorgt. Eigentlich als Abendessen, doch hier bekommt man ja nur ein ganzes Baguette, also habe ich die Hälfte zu Abend gegessen und den Rest für heute in meine Tupperbox gepackt. Gegen zwölf geht es dann weiter, bis zu meinem heutigen Ziel sind es noch gut 12km. Es geht jetzt leicht bergauf, bergab auf der Höhe und die Aussicht ist sehr schön. Auch das Wetter ist wieder perfekt, strahlend blauer Himmel, trotzdem nicht zu warm da immer ein leichter Wind weht. Einige Kilometer vor "El Acebo" fängt dann der Abstieg an. Auf einem sehr steinigen Weg geht es steil nach unten, was schlimm in die Beine und Füße geht. Dabei habe ich einen tollen Blick auf  "Ponferrada", die nächste Stadt, welche ich morgen erreichen werde. Um zwei bin ich unten in El Acebo, von hier sind es nur noch 3km bis "Riego de Ambros". Trotzdem mache ich an einer Bar noch einen kurzen stopp um mein Wasservorrat aufzufüllen, und auch um meinen Füßen nochmals eine Pause, nach dem "Abstieg" zu gönnen.
Unterwegs
Die verbleibenden drei Kilometer sind schnell geschafft so dass ich kurz vor drei an meiner heutigen Unterkunft bin. Nachdem das nötigste erledigt ist und ich mich etwas ausgeruht habe gehe ich nochmals raus. Ich schau mich etwas im Ort um und lande dann in der einzigen Bar um etwas richtiges zu essen, da ich das heute noch nicht hatte. Für 11€ gibt's ein Pilgermenue das man sich aus verschiedenen Vor-, Haupt- und Nachspeisen zusammenstellen kann. Ich esse Salat, Schinken/Käse-Omlett und Käsekuchen. Das Ganze in einer deutsch/österreichischen "Pilgergruppe" die sich zufällig zusammengefunden hat. Jetzt bin ich zurück in der Unterkunft und schreibe zum Abschluss des Tages....
"LIEBER ZEHN KILOMETER BERGAUF, ALS EIN KILOMETER BERGAB" 

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