Mittwoch, 13. September 2017

Logrono nach Ventosa

Tag 7 (20km)


Wie immer wache ich von der Unruhe in der Herberge auf. Das Unnötigste was man hier braucht ist ein Wecker, so ab halb sechs alarmieren alle 15 Minuten zwei bis drei Handy's in den verschiedenen Ecken des Schlafsaals. Leider merke ich schon beim Aufwachen das mein Halsweh unverändert da ist und ich jetzt wohl auch noch Schnupfen dazubekomme. Das will und brauche ich jetzt nicht, aber ist halt so. Gestern habe ich mir für heute sowieso einen etwas ruhigeren Tag vorgenommen, deshalb lass ich mir ausgiebig Zeit. Frühstück gibt's in dieser Herberge keines, also muss ich mir beim Bäcker etwas holen. Es ist fast schon acht als ich die Herberge in Logroño verlasse, da sie etwas abseits des Weges liegt muss ich erst zurück auf den rechten Weg. Beim Bäcker gibt's noch schnell ein Schinken-
Pantano de la Grajera
Croissant und ich fülle auch meinen Wasservorrat auf. Dann geht es auch schon Richtung Westen aus der Stadt heraus, unter mehreren Schnellstraßen hindurch und leicht ansteigend durch einen Park hoch zum Stausee. Weiter, teilweise parallel zu einer Autobahn laufe ich weiter durch Weinberge hinunter nach Navarrete. Dort liegt kurz vor dem Ortseingang die Ruine des "Pilgerhospitals San Juan de Acre" aus dem 12.Jh. Navarrete selbst ist am Berg gebaut und der Weg führt in engen Gassen steil bergauf. Hier sind auch viele Cafés bei denen viele Pilger  draußen sitzen bei herrlichem Wetter und Kaffee oder ähnliches trinken. Der Himmel ist wolkenlos und die Sonne knallt ganz schön auf meinen Pilgerhut. Temperatur ist noch erträglich, aber heute sollen es noch bis 28° werden. 
San Juan de Acre
Am Ortsausgang liegt der Friedhof, dessen Portale vom ehemaligen Pilgerhospital stammt. Dort suche ich mir ein schattiges Plätzchen (natürlich vor dem Friedhof, nicht auf dem Friedhof) und mache eine längere Pause. Außer mir machen das noch einige andere Pilger so. Es ist jetzt deutlich spürbar wie es immer wärmer wird, und auf dem weiteren Weg durch die Weinberge der Rioja gibt es kaum Schatten. Da ist es gut nochmals gut zu trinken bevor es weiter geht. Beim weiterlaufen kommt dann die Hitze von oben, aber auch die Schotterwege heizen sich schön auf und wärmen zusätzlich. Nach ungefähr einer Stunde erreiche ich dann auch schon Ventosa, mein heutiges Ziel. Hier habe ich mir für die Nacht ein Zimmer gebucht, ist natürlich einiges teurer als eine Herberge, aber ich brauche Mal wieder ein ordentliches Bett und ein Bad für mich in Ruhe. CheckIn ist erst ab zwei, also habe ich noch genug Zeit an einem kleinen Restaurant Mittag zu machen, essen und vorallem trinken. Danach mache ich mich auf den Weg zu der kleinen
Friedhof
Pension in der ich ein Zimmer gebucht habe. Ich gehe gleich auf mein Zimmer und unter die Dusche. Als nächstes kümmere ich mich ausgiebig um meine Füße, die mir immernoch etwas Probleme machen, besonders an den kleinen Zehen auf beiden Seiten. Und dann.. habe ich einfach NICHTS getan, außer Musik zu hören und mich auszuruhen. Jetzt ist es schon Abend, ich schreibe hier noch fertig und kümmere mich dann wieder um meine Krempel, bevor ich in aller Ruhe schlafen gehe.
"WENN MAN VOM WEG ABKOMMT, IST ES GUT DEN RICHTIGEN WEG WIEDER ZU FINDEN"

2 Kommentare:

  1. Günni, es ist irgendwie inspirierend Deine täglichen BLOG Einträge zu lesen. Man bekommt Lust auf solch eine Auszeit.. Freue mich schon mal alles Live von Dir zu erfahren...
    Gruss aus dem Schwabenländle

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  2. "Neue Wege entstehen beim Gehen..." solange dein Weg nach dem Jakobsweg wieder in die Burggasse führt, ist alles recht...

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