Samstag, 16. September 2017

Belorado nach Villafranca Montes de Oca

Tag 10 (12km)


Obwohl es diese Nacht ein etwas größerer Schlafsaal war habe ich ganz gut geschlafen. Als erstes begutachte ich meinen "kaputten" kleinen Zeh am rechten Fuß der mir seit gestern Abend doch etwas Sorgen macht. Was ich im Schein der Taschenlampe sehe ist nicht erfreulich, naja zumindest scheint es nicht schlimmer geworden zu sein. Also mach ich nochmals Salbe drauf und verklebe Ihn gut. 
Morgens in Kastilien
Nachdem ich die Füße so gut wie möglich verarztet habe gehe ich nach unten zum Frühstück, welches in dieser Herberge sehr gut und reichhaltig ist. Auf der Treppe merke ich, das sowohl meine Achillis-Sehne links, wie auch der angeschlagene Zeh etwas schmerzen, jedoch nicht so das ich ganz aussetzen muss. Gestern Abend habe ich mir für heute eine ganz kurze Strecke ausgesucht, wenn überhaupt. Gefühlsmäßig bin ich mir sicher das ich es schaffe bis nach "Villafranca Montes de Oca". Also packe ich alles zusammen und mach mich auf den Weg. Das Wetter ist zwar schön, doch jetzt um kurz vor acht sehr kalt. Das Thermometer zeigt gerade 4° an, und ich ziehe noch meine Regen/Windjacke über meine dünne Jacke. Die ersten Meter humpele ich mehr als das ich laufe, wegen den Schmerzen in der Achillis-Sehne. Doch die werden mit jedem Schritt schwächer und mein Gang wird immer runder, also quasi nur Anfahr-Schwierigkeiten. So komme ich relativ flott voran und erreiche auch schon bald den nächsten Ort, Tosantos. Von hier aus geht es direkt 4km weiter nach
Zweites Frühstück
"Espinosa del Camino". Da ich heute eine sehr kurze Strecke laufe und viel Zeit habe lege ich hier eine lange Pause ein, für ein zweites Frühstück und um nach meinen Füßen zu schauen. Inzwischen scheint die Sonne und die Temperatur ist etwas gestiegen, gut genug um schön draußen zu sitzen. Hier sitze ich eine ganze Zeit, schmiere nochmals die Achillis-Sehne ein und mach mich dann wieder auf den Weg, mit den gleichen Startschwierigkeiten wie zuvor. Bis zu meinem Ziel "Villafranca Montes de Oca" sind nur noch weiter 4km zu laufen so das ich bereits um die Mittagszeit dort bin. Hier gibt es keine Herbergen, deshalb habe ich mir gestern noch ein Zimmer gebucht im "La Alpargateria". Gegenüber ist ein kleiner Supermarkt, bevor ich einchecke gehe ich dort erst noch Pflaster, Wasser und Kekse kaufen. Die nette Spanierin meinte warum ich ein Doppelzimmer gebucht habe wenn ich doch alleine bin (auf booking.com gabs nur Doppelzimmer) sie hätten doch auch "habitacion individual", die weniger kosten. Fand ich sehr nett ...
Pilgermenü 
Nach den Formalitäten bin ich hoch und habe natürlich erst Mal ... richtig, Fußpflege gemacht. Mein Problem-Zeh sah ganz ok aus so das ich ihn nur schnell neu verbinden musste. Jetzt ist es hier 14:00, also genau richtig fürs Mittagessen (Almuerzo) hier in Spanien. Ich gehe nebenan ins zugehörige Restaurant und bestelle ein Pilgermenü, das wird entlang des Jakobsweges nahezu in allen Restaurants angeboten. Die Auswahl ist erstaunlich groß, ich wähle Nudelsuppe, Fisch und Eis. Beim Fisch bin ich überrascht, da die Karte auf spanisch ist sagte man nur das es Fisch gibt, aber nicht das es sich um eine ganze Forelle handelt. Aber es hat alles sehr lecker geschmeckt und war mit 10 € sehr günstig (Ein Pilgerrestaurant muss ein Pilgermenü für unter 12€ anbieten). Also heute bin ich wirklich richtig gut untergekommen, was meiner Stimmung im Moment sehr gut tut. Nach dem Essen gehe ich aufs Zimmer, etwas WA mit zu Hause und setze mich dann in einen sehr schönen Vorraum vor den Zimmern um zu schreiben. Nachher werde ich nochmal meine Beine/Füße inspizieren und entscheiden was ich mir für morgen zutraue.
"EIN GUTES ESSEN HEBT DIE STIMMUNG"

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