Sonntag, 1. Oktober 2017

Trabadelo nach Hospital de Contesa

Tag 25 (26km)


Da ich heute Nacht ein Zimmer für mich allein hatte, habe ich richtig gut geschlafen. Dementsprechend gut gelaunt und ausgeschlafen stehe ich auf und mache mich um halb acht auf den Weg des 25. Tages.
Unterwegs
Mein heutiges Ziel steht noch nicht fest, da ich durch einen blöden Fehler eine falsche Buchung gemacht habe .. Liñares ist nämlich nicht Linares, und ich habe in einem Ort, gute 600km vom Jakobsweg entfernt eine Unterkunft gebucht. Gut das mir das gestern Abend noch aufgefallen ist, ich hätte bei meiner Ankunft heute in Liñares bestimmt ziemlich blöd geschaut .. Zunächst geht's über "Ambasmestas", "Vega de Valcarce", "Ruitelan" und "Herrerias" nach "La Faba" (ca. 15km). Erst weiter entlang der Hauptstraße, ständig leicht bergauf  unter verschiedenen Schnellstraßen hindurch. Auf der Straße ist sehr wenig los, es ist noch früh und irgendwann während des Laufens fällt mir dann noch ein .. heute ist Sonntag. Die Orte bis "Herrerias" sind schnell "abgearbeitet", danach fängt der Anstieg zum "Alto do San Roque" (Passhöhe 1.270m) an. Bis "La Faba" auf einem asphaltiertem steilen Weg, auf dem die Fußpilger die schiebenden Radpilger überholen. Ein Stück weiter trennen sich die Wege, während die Radpilger weiter auf Asphalt bleiben führt der Fußweg sehr steil durch den Wald nach oben.
Pilger zu Pferd ?
In diesem steilen Waldstück sehe ich auch drei Reiterinnen welche diesen Weg nach oben reiten, wobei das erste Pferd von einem Begleiter geführt wird. Gegen ende dieser extremen Steigung komme ich nach "Laguna de Castilla", halb zwölf .. also genau richtig zum Brunch, den ich lange und ausgiebig wieder mit Café con letche, Osaft und Tortilla in einer kleinen Bar mache. Frisch gestärkt geht es dann weiter bergauf, ein kurzes Stück noch auf der Straße und dann wieder zurück auf einen Bergweg. Jetzt allerdings nicht mehr ganz so steil. Nach ca. 1,5 km erreiche ich den Grenzstein und betrete "Galicien", die nordwestlichste Provinz von Spanien. In ihr liegt auch "Santiago de Compostela" und das "Kap Finisterre". Den ersten Ort in Galicien, den ich erreiche ist "O Cebreiro". Hier befand sich eines der wichtigsten Pilgerhospitäler. Im Dorf gibt es noch heute die runden Häuser mit Strohdach, die "pallozas". Als ich ankomme ist gerade die Kirche zu ende, und mächtig was los. 
Grenze zu Galicien
Weiter geht es an der Straße entlang nach Liñares, was heute mein Zielort hätte sein sollen, wenn ich es nicht verschusselt hätte. Ich schau mich um, sind nur ein paar Häuser und am Ortsausgang ist eine private Herberge. Die ist aber leider ausgebucht und hat für mich kein Bett mehr. Also weiter zum nächsten Ort, "Hospital da Contesa" und schauen ob es da ein Bett für mich gibt. Dabei erreiche ich auch die Passhöhe "Alto do San Roque" wovon es noch 1 km bis nach "Hospital da Condesa" ist. Gleich nach dem Ortseingang geht es ein Stück rechts hoch zur "Öffentlichen Herberge" und dort gibt es noch ein Bett für mich. 22 Betten in einem Schlafsaal, aber gut auch diese Nacht geht vorbei. Ich führe die tägliche Prozedur durch und fange anschließend an zu schreiben.
Alto do San Roque
Irgendwie war ich heute etwas über mich selbst erstaunt, wie wenig mich mein blöder Fehler genervt oder verärgert hat. Ist halt passiert, zum Glück ist es mir noch rechtzeitig aufgefallen... na und. Haken dran und weiter. Habe auch den ganzen Tag nicht mehr daran gedacht bis ich in Liñares (oder Linares :-) ) ankam. Gleich werde ich mir noch etwas den Ort anschauen, vielleicht gibt's ja eine kleinen Supermarkt wo ich noch etwas für morgen besorgen kann oder eine Bar/Restaurant für ein leichtes Abendessen ...
"FEHLER PASSIEREN HALT, NA UND, HAKEN DRAN UND WEITER"

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