Montag, 2. Oktober 2017

Hospital de Contesa nach Samos

Tag 26 (27km)


Obwohl ich heute Nacht in einem Schlafsaal mit 22 Betten (nicht alle waren belegt) geschlafen habe konnte ich einigermaßen schlafen. Bin zwar erst spät eingeschlafen, doch habe dann bis kurz vor fünf geschlafen, als die Ersten aufgestanden sind.
Sonnenaufgang
Die Leute geben sich zwar immer Mühe möglichst leise zu sein, aber Unruhe kommt immer auf. Weiter verstehe ich nicht ganz warum sie so früh los wollen. Klar darf jeder "seinen Camino" so laufen wie er will, aber ich finde es viel zu gefährlich im Dunkeln zu laufen, zumal wir heute die ersten Kilometer in den Bergen unterwegs sind, auf teilweise engen und nicht ungefährlichen Wegen. Gut, muss jeder für sich selbst wissen. Ich gehe kurz vor acht los, die Morgendämmerung hat gerade angefangen. Zunächst laufe ich durch "Hospital de Contesa", fülle an einem Brunnen noch schnell meine Wasserflasche und mache mich auf meinen Weg der durch "Alto do Polo", "Fonfria", "Fillova" und "Tricastela" nach "Samos" führt. Nach einem kurzen Stück auf der Straße geht es auf einem schmalen Bergweg hoch nach "Alto do Polo", zuerst langsam ansteigend aber gegen Ende sehr steil. "Alto do Polo" liegt auf 1.337 m und ist der höchste Punkt des galicischen Jakobswegs. Auf den nun folgenden 13km geht es 700 Höhenmeter abwärts bis nach "Tricastela".
Unterwegs
Der Weg verläuft meist, mit einigem Abstand parallel zur Straße und nicht all zu steil nach unten, ist gut zu laufen und ich komme zügig voran. Um zehn bin ich in "Viduedo" und mache ein ordentliches Frühstück, da ich bis auf einen kräftigen Schluck Wasser heute noch nichts hatte. Auch heute ist das Wetter wieder sehr schön, strahlend blauer Himmel, aber hier oben nicht zu heiß. Die restlichen Kilometer bis "Tricastela" sind dann weniger schön zu laufen, da der Weg jetzt eng, steinig und immer steiler wird. Der Abstieg geht jetzt ganz schön in die Beine. Um die Mittagszeit bin ich dann unten in "Tricastela". Die Höhenmeter von gestern und heute (ca. 800m hoch und wieder runter) waren der letzte große Höhenunterschied auf dem Jakobsweg bis nach Santiago de Compostila und Finesterre. Von "Tricastela" gibt es wieder zwei Möglichkeiten weiterzulaufen, entweder über Calvor oder Samos. Über Samos, die Variante für die ich mich entschieden habe, ist zwar ca. 5km länger, soll aber schöner sein.
Unterwegs
Es geht erst 3km auf einem kleinen Nebenweg der Straße entlang, durch das Tal des Flusses Sarria. Danach verlässt der Weg die Straße und folgt weiter dem Tal durch mehrere klein Orte, die jetzt um diese Zeit (Siesta) wie ausgestorben wirken. Öfters wird auch der Fluss (ist eher ein Bach) überquert und die Seite des Tals gewechselt. Hier fehlt nun die kühle der Höhe und es wird zunehmend wärmer. Kurz vor "Samos" steigt der Weg nochmals steil an, führt unter der Hauptstraße hindurch und geht 1km teils steil bergab nach Samos. Am Ortsanfang befindet sich ein kleiner Supermarkt an dem ich erst mal Wasser und ein Eis hole das ich auf einer schattigen Bank genieße. Dabei treffe ich wieder auf eine Pilgerin welche ich heute schon einige Mal gesehen habe. Sie pilgert mit Hund, kommt auch aus Deutschland und wir unterhalten uns über das Pilgern mit Hund. 
Kloster San Julian in Samos
Es ist wohl sehr unterschiedlich wie die Herbergen und Unterkünfte reagieren wenn ein Pilger mit Hund nach einem Bett fragt. Von super guter Aufnahme bis zur Ablehnung hat Sie alles erlebt, aber trotzdem würde Sie es wieder so mache. Weiter geht es dann zu meiner Unterkunft, für heute kein Schlafsaal, sondern ein Zimmer in einem Hostel. Es ist halb vier als ich mein Zimmer habe, dann die übliche Prozedur .. bevor ich anfange zu schreiben. Nachher sollte ich noch was richtiges essen, da es doch schon wieder zwei, drei Tage her ist das ich das hatte ...
"DIE WELT IST NICHT SCHLECHT, ES SIND EIN PAAR WENIGE MENSCHEN DIE SIE SCHLECHT MACHEN"

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